Sonntag, 26. Februar 2012

Billy

Unsere Blicke wanderten zu Billy, der hinter uns auf den Rücksitz lag. Er war zugedröhnt. Vollgepumpt mit Drogen und Alkohol. Mal wieder. Dieser Anblick schmerzte mich so sehr. Seine Augen waren geschlossen, obwohl er nicht schlief. Er war in seiner eigenen Welt. In einer Welt ohne Schmerzen und Gefühle. Eine Welt von Drogen geschaffen. Abgekapselt  von der Wirklichkeit. Ein leises Stöhnen entwich seinen  halb geschlossenen Lippen. Dieses kleine, kaum hörbare Stöhnen versetze mir ein Stich ins Herz und trieb mir die Tränen in die Augen. Was ist nur aus meinen Billy geworden? Was ist aus den Jungen geworden, der mich immer zum lachen bringen konnte? Der Junge der sich immer um mich gekümmert hatte, wenn ich Probleme hatte. Der mich immer sicher nach Hause brachte, wenn ich mal etwas zu viel getrunken hatte. Wann hatten wir die Rollen getauscht? Wie lange ist es her, dass ich Billy zum letzten Mal richtig glücklich gesehen habe? Es gab so viele Fragen und ich kannte auf kaum eine die Antwort. Eine kleine, schwarze Träne kullerte mir über die Wange und hinterließ dort einen schmalen Streifen aus Mascara. 
"Warum tust du das?", fragte Tamara, die neben mir auf den Fahrersitz saß. Ihre Stimme war nur ein Flüstern, so als ob sie Angst hätte das sie Billy wecken könnte. Doch auch wenn Billy ihre Stimme gehört hätte, hätte er sie sicher nicht wahrnehmen genommen.
"Ich verstehe nicht..."
"Na alles. Du kümmerst dich um ihn, obwohl du ihn nichts schuldest. Die ziehst ihn immer wieder aus der Scheiße, obwohl du weißt das er sich nie dafür revanchieren wird. Und du lebst dieses beschissene Leben hier, obwohl du weißt das du alles haben kannst was du willst."
Alles was ich will, ist das es Billy gut geht, wollte ich sagen, brachte es aber nicht raus.
"Warum tust du das?", wiederholte sie, diesmal ohne zu flüstern.
"Er ist mein bester Freund." Ich wusste das es keine Antwort auf ihre Frage war, doch es war der einzige Grund warum ich das alles hier tat. 
In Tamaras Augen lag etwas Fremdes. Keine Freundlichkeit, nein dafür hasste sie mich zu sehr, aber auch nicht ihre übliche Verachtung. Erst später realisierte ich das es Ehrfurcht war. 



Das hier ist der 1. Teil meiner kleinen Geschichte über die Freundschaft zwischen Billy und May. Es folgen noch weitere. Ich hoffe sie werden euch gefallen.

4 Kommentare:

  1. Danke für deine beiden Kommentare.
    Hab mich echt gefreut :)

    Lust auf gegenseitiges verfolgen?

    Liebe Grüsse Sabrina

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  2. Anonym8:35 AM

    schöner blog. freu mich auf die fortsetzung der geschichte!
    Schau doch mal bei meinem blog vorbei. Er ist noch ziemlich neu, und ich freue mich über jede neue leserin ♥:)
    happy winks

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  3. Wunderwunderwunderbarer Blog. Wirklich schön! http://j-graceful.blogspot.com/

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  4. Du schreibst echt schön (:
    Danke nochmal für dein Kommentar.

    herzenwunsch-niru.blogspot.com

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